Aktuelle Marktentwicklungen im Asset Management der Versicherungsbranche
Während sich in den vergangenen Jahren mehrere Versicherungen dazu entschlossen hatten, eigene Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) zu gründen, führt der aktuelle Kostendruck immer stärker in Richtung Outsourcing. Doch welche Argumente sprechen eigentlich dafür und welche dagegen? In diesem Artikel wollen wir kurz auf die Besonderheiten für die Versicherungsbranche eingehen.
Make or Buy
Der Wunsch der meisten Versicherer ist es, die Entscheidungsbefugnis und Kompetenzen im eigenen Unternehmen zu behalten. Eine eigene KVG erscheint daher sinnvoll. Dabei ist jedoch nicht nur eine entsprechende Organisationsstruktur Voraussetzung, sondern auch die hohen Kosten sollten bei der Beurteilung Berücksichtigung finden. So müssen Versicherungen bei der Gründung mit Kosten von ca. 1 Million Euro rechnen. Hinzu kommen laufende Kosten für das Personal, das Risikomanagement und die IT-Infrastruktur.
Konzentration auf Kernkompetenzen
An erster Stelle steht demnach die Frage, ob ein Versicherer groß genug ist, um den administrativen Apparat am Leben zu halten und wenn nicht, wie er bei der Auslagerung am wirtschaftlichsten vorgeht.
In den vergangenen Jahren haben sich insbesondere kleinere Versicherungen dazu entschieden, keine eigene KVG zu gründen. Die tatsächliche Vermögensverwaltung übernehmen somit externe KVGen und die Versicherungen konzentrieren sich auf ihre verbleibenden Kernkompetenzen.
Aktuell führen jedoch die regulatorischen Anforderungen und der Kostendruck vermehrt dazu, dass auch Versicherer mit eigener KVG administrative Tätigkeiten auslagern. Oftmals verbleiben nach dem Outsourcing nur noch Portfoliomanagement, Risikomanagement und Providersteuerung bei der KVG.
Aufbrechen der Wertschöpfungskette
Durch Aufbrechen der Wertschöpfungskette der Fondsadministration können Versicherungen mit Ausnahme regulatorisch vorgeschriebener Aufgaben nahezu alle Tätigkeiten aus der eigenen KVG auslagern. Service-KVGen und andere spezialisierte Dienstleister bieten dank der Nutzung von Skaleneffekten effiziente administrative und regulatorische Dienstleistungen zu einem günstigen Preis. Zu den Treibern dieser Entwicklung zählen jedoch nicht nur der steigende Kostendruck, sondern auch mögliche Risiken. Denn bei der Auslagerung gesetzlich relevanter Prozesse wie des Meldewesens werden natürlich auch die damit verbundenen operationellen Risiken ausgelagert.
Asset Manager Auswahl
Doch nicht nur administrative Tätigkeiten, sondern auch die Auswahl der besten Asset Manager stellt Versicherer vor große Herausforderungen. Voraussetzung für die Identifikation geeigneter Asset Manager ist die Durchführung einer Due Diligence samt Auswertung von RfIs, RfPs und Beauty Contests. Schließlich ist eine objektive und neutrale Bewertung, um systematisch den besten Asset Manager auswählen zu können, der vielleicht wichtigste Faktor für den späteren Anlageerfolg.
Alternative Investments gewinnen weiter an Beliebtheit
Auf der Produktseite suchen Versicherungen auch weiter nach Antworten auf das Niedrigzinsumfeld und Niedrigrenditen und wenden sich deshalb immer stärker alternativen Investments zu. So ist die Nachfrage nach Immobilien bereits seit längerem deutlich höher als nach traditionellen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Renten. Um überdurchschnittliche Renditen zu erwirtschaften, ist man bereit, immer mehr Risiko in Kauf zu nehmen. Doch nicht nur die Allokation, sondern auch die Struktur der Kapitalanlagen ist deutlich riskanter geworden. Auf Private Equity Seite wird derzeit sogar ein Rückgang der Investments erwartet, was nicht nur an zu hohen Unternehmensbewertungen und politischer Instabilität liegt, sondern auch an Basel III. Viele Versicherer haben ihre Quoten bereits erreicht und müssen wieder verstärkt in offene Fonds investieren.
itechx – Ihr Partner bei Auslagerungsthemen und Asset Manager Selection
Bei der Prüfung der Auslagerungsfähigkeit, der Planung und Umsetzung von Auslagerungen sowie beim Auswahlprozess möglicher Asset Manager ist die itechx der richtige Partner an Ihrer Seite. Gerne unterstützen wir Sie mit unserer über 20-jährigen Expertise.
itechx Aufsatz von Marina Milicevic, Marina.Milicevic@itechx.de